Gunda

Ein Schwein liegt in der offenen Tür eines Stalls, die Augen geschlossen, der Atem gleichmäßig. Gunda scheint zu schlafen, dann beschleunigt sich ihr Atmen kurz, wird wieder ruhig, und eine kleine Bande Ferkel kommt über ihre Mutter geklettert, kurz nach der Geburt noch stolpernd und ein wenig hilflos auf der Suche nach Milch. Victor Kossakovskys Dokumentarfilm „Gunda“ folgt der titelgebenden Sau, ihrem Nachwuchs, ein paar Hühnern und einer kleinen Rinderherde. Es sind allein das eigene Leben der Tiere und ihre Wirklichkeit, die zum Kern eines bewegenden Blicks auf die Lebewesen werden, die wir täglich essen – ganz ohne Ausrufezeichen oder Appelle. Wovon mag ein Schwein träumen, wenn es dösend im Schlamm liegt? Um Gunda herum tollen ihre Ferkel, neugierig-forsch stolpern sie sich durch die noch unentdeckten Wunder eines kleinen Hofs, der mit seinem Auslauf voller Geäst und Gebüsch, mit seinen schlammigen Suhlen ihr Zuhause ist. Auch eine kleine Gruppe Hühner, die zum ersten Mal ins Freie dürfen, zeigt der Film: Unsicher und langsam staksend erkunden sie den weichen, grasigen Boden und recken den Kopf in die frische Brise. Sie sehen zerrupft aus, einem von ihnen fehlt ein Bein, aber nach wenigen Augenblicken werden die Schritte sicherer, das Gefieder wird geplustert und die Flügel strecken sich in Freiheit.

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AB 0 JAHREN / 93 MINUTEN / D2D

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